Warum wird Stickstoff zur Reifenbefüllung verwendet
Reifen von der Formel-1, Verkehrsflugzeuge und Gefahrguttransporter sind extremsten Belastungen ausgesetzt und sollten deswegen für eine optimale Sicherheit sorgen. Aus diesem Grund werden ihre Reifen nicht mit herkömmlicher Luft befüllt, sondern mit Stickstoff. Hier bietet das Gas zwei Vorteile: Es kann nicht brennen, denn es wirkt sehr feuerhemmend und zudem verhindert es einen Befall von Rost und auch der inneren Ventile.
“Trügerische Sicherheit“ – Gibt es Nachteile?
Diese Frage kann man einfach und schnell mit Nein beantworten. Man konnte bis jetzt nicht belegen, ob sich der Stickstoff im Reifen negativ oder positiv auf Abrollgeräusche, Fahrkomfort oder den Reifendruck auswirkt. Dazu sind die verschiedenen Anteile des Stickstoffs nur ein wenig anders in den Pneus.
Dadurch, dass die Moleküle im Stickstoff ein wenig größer, ist es für diese nur schwerer aus dem Reifen oder dem Ventil selbst zu entweichen. Jedoch haben verschiedene Tests ergeben, dass die Unterschiede des Drucks nach ein paar Monaten nur sehr wenige hundertstel bar Druck zwischen den zwei Arten der Befüllungen betragen. Wenn man Schäden, wie einen Nagel oder einen Splitter im Reifen hat, entweicht Stickstoffnatürlich genau so schnell wieLuft.
Trotz Stickstoff im Reifen muss man den Druck regelmäßig kontrollieren
Es kann eine Gefahr für den Autofahrer darstellen, wenn er sich vom Argument des geringeren Verlusts des Reifendrucks verleiten lässt und dadurch den Luftdruck nicht mehr so häufig kontrolliert. Solch eine fahrlässige Handlungsweise ist sehr gefährlich und auch unwirtschaftlich. Ist der Luftdruck um 0,2 bar geringer, heißt, dass, das man ungefähr fünf Prozent mehr an Kraftstoff verbraucht. Das bedeutet: wenn er bei 0.5 bar steht, verbraucht man etwas einen Liter bei einer Fahrt auf Hundert Kilometer mehr. Daher wird auf jeden Fall empfohlen, dass man den Reifendruck regelmäßig alle zwei Wochen überprüfen sollte. Bei den unterschiedlichen Tests konnte man auch keine negativen Einflüsse beim normalen Luftdruck auf einzelne Bestandteile der Reifen durch Sauerstoffluftdruck feststellen. Dazu ist Stickstoff noch viel teurer und eigentlich eine unnötige Ausgabe, da es letztendlich nicht notwendig ist seine Reifen damit zu befüllen.
Von einer Befüllung mit Stickstoff rät sogar der bekannte Autoclub ADAC ab: „ Negative Einflüsse auf Kraftstoffverbrauch wie auch auf den Verschleiß sind mit genauen eingestellten Luftdruck ausgeschlossen. Womit man sichergehen kann, dass der Preisvorteil für eine Befüllung aus den sogenannten Druckluft-Kompressor ganz klar ist.“
Ganz egal, für was für ein Gas man sich nun entscheidet und es in den Reifen presst, eine regelmäßige Kontrolle des Drucks ist in jeden Fall ein entscheidender Faktor und unumgänglich.
Der TÜV hat angegeben, dass der Mehrverbrauch in einem Jahr in Europa schon ganz allein, nur wegen den falsch befüllten Autoreifen etwa drei Milliarden Liter mehr Kraftstoff verbraucht, das heißt, es werden ungefähr fünf Milliarden Euro dafür ausgegeben. Daher wird jedem Fahrzeugfahrer diese Faustregel empfohlen: Es ist besser, wenn man etwas mehr Druck hat als zu wenig. Es können gerne rund 0,2 bar mehr Luftdruck in den Pneus sein, als der Hersteller angegeben hat.
Mit frischer Luft auf volle Fahrt
Es kann möglicherweise bald der Fall sein, dass das Kontrollieren des Luftdrucks überflüssig wird, doch nicht wegen einem „neuen“ Gas, sondern aufgrund verschiedener Systeme, bei denen der Fahrer die Luft statt an einer Tankstelle ganz einfach während seiner Fahrt selbst nachfüllen kann.
Einige Entwickler denken zum Beispiel über einen eingebauten Kompressor im Auto nach.Dieser kann, während Sie unterwegs sind, ganz einfach über einen Schlauch durch die sogenannte Radnabe in denReifen jederzeit für den optimalen Druck der Reifen sorgen.